Aus leicht abbaubaren organischen Substanzen können wir das vielseitig nutzbare Biogas erzeugen. Dazu zählen insbesondere verschiedene Produkte aus der Landwirtschaft wie Gülle (Kot und Harn von Tieren) und Festmist (Kot, Harn und Einstreu von Tieren). Sie sind die wichtigste Grundlage des Gärprozesses und stabilisieren ihn. Leistungsfähig und konstant wird die Biogasproduktion darüber hinaus durch die Vergärung von Energiepflanzen. Das sind Pflanzen, die wir speziell zur Energieproduktion auf unseren Feldern anbauen, wie beispielsweise Mais, Getreide oder Gras. Mit dem Anbau solcher Powerpflanzen wird landwirtschaftliche Nutzfläche zur Energiegewinnung genutzt. Dadurch reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und schaffen CO2-neutrale Kreisläufe. Anlagen mit besonderer Genehmigung können auch aus Reststoffen der Lebensmittelverarbeitung oder der Bioabfallsammlung Biogas erzeugen.

Das Biogas wird aus den Hauben der Fermenter (Bioreaktoren) abgesaugt und durch Leitungen zu den Blockheizkraftwerke-Motoren (BHKW) geführt. Die 8-Zylinder-Motoren verbrennen das Biogas und treiben einen Generator an, der Strom erzeugt. Bei diesem Prozess wird außerdem das Kühlwasser der Motoren erwärmt. Diese zusätzlich gewonnene Wärme können wir über ein kilometerlanges Wärmenetz abgeben und damit 65 Haushalte sowie das örtliche Freibad beheizen. So spart das Dorf Vasbeck inzwischen ca. 295.000 Liter Heizöl pro Jahr ein. Den gewonnenen Strom speisen wir in das Mittelspannungsnetz ein und vermarkten ihn an die Energie Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF) sowie an der Strombörse gemäß des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Unsere Biogasanlage erzeugt jährlich Strom für mehr als 1.300 Vier-Personen-Haushalte. Biogas kann außerdem in größeren Anlagen zu Erdgasqualität aufbereitet und dann in bestehenden Gasleitungen über weite Entfernungen transportiert werden. Auch als Kraftstoff ist Biogas nutzbar. Jedes gasbetriebene Fahrzeug kann damit betankt werden. Mit der Nutzung von Biogas-Strom, -Wärme und -Kraftstoff sparen wir zusätzlich fossile Energieträger ein und reduzieren den CO2-Ausstoß.  

Eine effektive Win-Win-Situation für die Bewohner von Vasbeck, unsere Umwelt und uns als Betreiber der Biogasanlage!

Grafik: Fachverband Biogas e.V.

Bei der Vergärung der nachwachsenden Rohstoffe bleibt wertvolles Düngesubstrat übrig, denn die fleißigen Bakterien können nicht alles zersetzten. Die Düngung mit „Biogasgülle“ ist sehr geruchsarm und sorgt für ein gesundes Wachstum der Pflanzen. Auf diese Weise geben wir wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel sowie wertvolle Spurenelemente an den Boden zurück. Mit dem Einsatz der angefallenen Gärprodukte als Dünger, sparen wir mineralische Düngemittel ein, die energiereich erzeugt werden müssen. Und durch fortwährende Laboruntersuchungen sämtlicher In- und Output-Stoffe sowie eine regelmäßige Überprüfung des Bodens können wir die Sicherheit unserer Anlage und der gewonnenen Produkte garantieren.